URAUFFÜHRUNG - Der SACKPFEIFER

Operette mit Musik von Carl Millöcker und Libretto von Ludwig Anzengruber

Der Sackpfeifer Oper@Tee (c)Schefts
Der Sackpfeifer Oper@Tee (c)Schefts

Besetzung

Musik Carl Millöcker
Libretto Ludwig Anzengruber
Regie Michael Schefts
Musikalische Leitung Uwe Theimer
musik. Assistenz Max Schamschula
Bearbeitung Alice Waginger
   
Giordano, ein Maler Clemens Kerschbaumer
Schnack, sein Faktotum Michael Weiland
Floretta Alice Waginger
Pepperino Andreas Egger
   
Oper@Tee Festival Orchester  

Termine

  • 19.September 2015,19h00 KUMST Strasshof
  • 20.September 2015, 15h00, KUMST Strasshof
  • 26.September 2015, 19h00, KUMST Strasshof
  • 27.September 2015, 15h00, KUMST Strasshof

Zum Inhalt

Der Sackpfeifer oder Schwägerchen Puck - Romantisch-komische Operette in einem Akt

 

DER SACKPFEIFER wurde für das Harmonietheater in der Wasagasse geschrieben, an dem Millöcker als Kapellmeister und Anzengruber als Schauspieler tätig waren. Kurz vor der geplanten Premiere 1868 (es gibt darüber eine Zeitungsnotiz im "Fremdenblatt") ging das Theater in Konkurs.

 

Es bietet sich nicht allzu oft die Gelegenheit, eine Operette, die aus dem „Goldenen Zeitalter“ stammt, zur Uraufführung bringen zu können, geschrieben von einem der bedeutendsten Komponisten dieser Ära, Carl Millöcker, das Textbuch verfasst von niemand Geringerem als Ludwig Anzengruber. 1867/68 hatte Millöcker den Bettelstudent noch nicht komponiert, aber die duftige Instrumentierung der Partitur, die sorgfältige Gestaltung der Musikteile sowie die klare Stimmführung der Solopartien des „Sackpfeifer“ tragen bereits den persönlichen Stempel des Komponisten und sind in seinem typischen Stil gestaltet. Millöcker schöpft aus dem Vollen, sein musikalischer Ideenreichtum scheint unerschöpflich.

 

 

Zeit und Ort der Handlung: Venedig zur Zeit des Karnevals um 1680.

 

Der Maler Giordano schafft gerade an einem Gemälde, welches einen Sackpfeifer im Sonnenuntergang unter einem Madonnenbildnis darstellt. Eine lebensgroße Sackpfeiferfigur, die in seinem Atelier aufgestellt ist, dient ihm dazu als Vorlage. Sein Diener Schnack zerreibt nebenbei die Farben. Giordano möchte nicht auf den Karneval gehen, da er noch immer seiner verflossenen Geliebten Bianca nachtrauert, welche vor einem Jahr anstatt seiner einen Signor Peperino geheiratet hat. Da taucht Biancas jüngere Schwester Floretta auf um die alten Liebesbriefe Biancas von Giordano zu holen, da deren Ehemann Peperino offenbar von dem ehemaligen Verhältnis erfahren hat. Giordano ist überrascht über Florettas Erscheinen und ihre Erscheinung, da er sie noch als übermütiges Kind in Erinnerung hat, dem er den Spitznamen Schwägerchen Puck gab, jetzt steht ein hübsches junges Mädchen vor ihm, das der Schwester im Aussehen sehr ähneld.

 

Giordano ist ganz hingerissen von ihr, ihre Bitte um die Briefe lehnt er jedoch ab. Floretta schwört ihm, dass sie ihm diese durch List entreißen werde und verlässt das Atelier. Giordano ist plötzlich wieder guten Mutes und möchte den Karneval besuchen, seinem Diener Schnack trägt er auf, aufzupassen, dass Floretta die Briefe nicht holt und lässt ihm zum Trost den Schlüssel für den Weinkeller übrig.

 

Während Giordano sich am Karneval vergnügt, leert Schnack den Weinkeller. Floretta schleicht sich in seiner Abwesenheit ein und sucht die Briefe. Als Schnack wieder auftaucht, versteckt sie sich hinter der Sackpfeiferfigur. Ausgerechnet jene hat Schnack als stummen Saufkumpan erkoren, ohne Floretta zu entdecken. Sobald Schnack einen gewissen Alkoholspiegel erreicht hat, spielt sie ihm mit der Figur eine Geisterkomödie vor und schläfert ihn mit einschmeichelnden Melodien ein und sucht die Briefe. Kurz bevor Floretta mit den gefundenen Briefen entkommen kann tauchen Giordano und Peperino auf, worauf sie sich abermals versteckt.

 

Peperino wurde am Karneval wegen der alten Liebschaft seiner Frau verspottet und möchte die Briefe als „corpus delicti“ ergattern. In einem kurzen Gefecht besiegt er Giordano, findet sie aber nicht. Nachdem er wieder verschwunden ist, entdeckt Giordano die verborgene Floretta. Die Briefe interessieren ihn nun nicht mehr, dafür bedrängt er Floretta mit Liebesschwüren. Sie gibt ihm nach kurzem Zögern nach. Da erscheint Peperino noch einmal mit den Briefen, die er bei Bianca gefunden hat. Floretta nimmt sie schnell und erklärt, dass es Giordanos Briefe an sie selbst seien. Somit sind alle Beweise zunichte und Peperino bleibt nichts weiter übrig, als sich zusammen mit Schnack den Freuden des Weines zu widmen.